1998
Das RC-Team-Hockenheim begann 1998 mit einigen wenigen Leuten die sich Wochenende für Wochenende auf einem Parkplatz trafen um ihr RC-Hobby zu frönen. Um die Parkplatzfahrerei interessanter zu gestalten wurde bald eine selbstgebaute mobile Rennstrecke daraus.
Die Rennstrecke erregte Aufmerksamkeit und mehr und mehr Gastfahrer wollten mit uns fahren. Aus dieser eingeschworenen Gemeinschaft ergab sich der Anfang des heutigen RC-Team-Hockenheim. Je mehr Fahrer wir wurden, desto größer wurden die Platz- und Lärmprobleme mit den Anwohnern. Die Idee einer eigenen permanenten Rennstrecke in Hockenheim war geboren.
Der Plan war einfach: Auf die Hockenheimring GmbH zugehen und diese um ihre Mitarbeit zu bitten. Zunächst stießen wir hier jedoch auf taube Ohren „RC-Rennstrecke, was ist das denn?“. Hartnäckig blieben wir dran und bekamen schließlich einen Termin bei der Geschäftsführung des Hockenheimrings. Um ihnen das Thema live vorführen zu können wurden DVD-Player und TFT-Monitor und Filmmaterial der letzten zwei Jahre eingepackt.
Das Gespräch mit dem Geschäftsführer verlief sehr positiv und er hatte großes Interesse an unserem Hobby. Der Knackpunkt kam jedoch am Ende: Es stand kein Platz zur Verfügung! Die Hockenheimring GmbH hatte keinen Ort an welchem sie uns eine mögliche Rennstrecke ermöglichen könnten.
1999
Über ein dreiviertel Jahr verging und wir fuhren weiter auf unserer selbstgebauten Strecke als plötzlich ein Anruf der Hockenheimring GmbH erfolgte. Wir sollten uns dringend beim Streckenmeister melden. Nach einem kurzen Gespräch war klar: Wir konnten den Platz der alten Kartbahn neben dem Museum für unsere Zwecke nutzen! Die Nutzungsbedingungen und Materiallisten wurden ausgetauscht und es konnte losgehen!
Ein erster Test wurde schleunigst organisiert. Eine Strecke wurde mit Absperrband ausgelegt, ein Gerüst diente als Fahrerstand. Autos raus, und ab die Post! Danach folgte die Ernüchterung: Die Autos waren praktisch unfahrbar – der Asphalt hatte keinen Grip. Im Leben konnten wir uns nicht vorstellen wie man hier vernünftig fahren können sollte.
Unbeirrt von diesen Problemen begann der Bau der Strecke. Eine Streckenlayout wurde entworfen, Streckenumrandungen und Kurbs gemalt, Innenfelder wurden grün gestrichen und die versprochenen Container für Fahrerlager und Fahrerstand wurden geliefert.
Nach wenigen Wochen war eine neue Rennstrecke geboren! Es brauchte nicht lange bis feststand: Die Strecke hatte sehr guten Griff. Der gesäuberte und angefahrene Asphalt baute zunehmend Haftung auf und das Fahren wurde von Mal zu Mal besser – entgegen vieler Unkenrufe.
Auf dem Bild (links) zu sehen ist der Streckenverlauf 2005 zusammen mit dem alten Fahrerstandcontainer und dem noch nicht vollständig errichteten Fahrerlager. Im weiteren Verlauf kam noch ein neuer Fahrerstand Container mit großem breiten Fahrerstand hinzu, zwei Container im Fahrerlager und das Fahrerlager wurde eingezäunt und eingerichtet. In der Zwischenzeit wurde ebenfalls ein dringend benötigtes Fahrerlagerzelt erworben um bei Veranstaltungen eine Überdachung für die Fahrer zu bieten.
Einige Jahre aufregendes Fahren gingen ins Land. Jedoch stellte sich heraus, dass die Strecke weder den zur Verfügung stehenden Platz gut ausnützte noch für RC-Autos anspruchsvoll genug war. Außerdem war die Strecke nach der langen Zeit renovierungsbedürftig.
2007
Die Strecke ist nicht nur bei Nitrofahrern beliebt sondern auch und besonders bei Großmodellfahrern. Die Rufe nach einem Rennen waren laut und, um Terminkollisionen, besonders mit dem Hockenheimring, aus dem Weg zu gehen, war die Idee geboren ein Rennen im Winter zu veranstalten. So wurde die Idee zum Glühweincup geboren! Der erste offizielle Glühweincup fand im Dezember 2007 statt und hatte ganze 9 Teilnehmer. In den darauf folgenden Jahren sollte sich die Beliebtheit des Rennens noch deutlich steigern.
2009
April 2009 war es dann soweit: Nach einer lange Planungsphase mit vielen Entwürfen folge die Neugestaltung der Streckenführung. Die alte Rennstrecke wurde komplett übermalt. Die neue Fahrbahn wurde mit schwarzer Spezialfarbe der FIA bemalt um das alte Grün zu überdecken. Die neuen Infields wurden in neuem, strahlenden Grün bemalt.
Es entstand eine durchaus anspruchsvolle Strecke mit einer 70 Meter langen Geraden, einer Streckenlänge von 330 Meter und einer Bahnbreite von 5 Meter. Dies macht die RC-Rennstrecke am Hockenheimring zu einer der längsten und größten Rennstrecken in Deutschland. Zusätzlich wurde das Fahrerlager weiter ausgebaut mit Fangzäunen und neuen Fahrerlagertischen sowie Erweiterungen des Fahrerlagerzelts. Auf diese Weise finden an Trainingstagen bis zu 24 Fahrer Platz an den Tischen und an Rennveranstaltungen bis zu 90 Fahrer samt Material Platz in den Zelten. Das links gezeigte Bild ist der 2009er Streckenverlauf.
2011
Schon lange existierte die Idee ein großes Nitro Rennen zu veranstalten. Shepherd Microracing, ansässig nur wenige Kilometer vom Ring, hatte die Idee zur European Nitro Challenge (ENC) – einer europäisch angelegten Rennserie für 1:8 und 1:10 Nitro Autos unter dem Motto „Bring Back the Fun“. Das RC-Team Hockenheim war der erste Veranstalter des Rennens welche sich nach zwei ENC Jahren zur ENS weiterentwickeln sollte. Mit 41 Teilnehmer im ersten Jahr und 64 im Folgejahr hatte die Veranstaltung immense Resonanz in der Nitro Szene. Internationale Fahrer kamen an den Ring. Parallel wurde zunächst noch der Hobby Cup veranstaltet.
2017
Im Jahr nach dem zehnten Glühweincup (Glühweincup X), wurde die Strecke im Mai von einem Tag auf den anderen von der Hockenheimring GmbH abgebaut. Der Platz wurde für das e-Kartcenter gebraucht solange deren feste Anlage im Contikreisel nicht fertiggestellt ist. Leider hat sich die Situation am Ring, die finanzielle Lage, die Ausrichtung und auch die Ansprechpartner sich danach nachteilig verändert sodass das das Aus für unsere Rennstrecke bedeutete.
Seitdem ist das RC-Team auf der Suche nach einer neuen permanenten oder semi-permanenten Rennstrecke im Großraum Hockenheim. Trotzdem ist das Team noch auf diversen Elektro- und Verbrenner-Veranstaltungen in Deutschland und dem nahen Europa vertreten und steht als Team zusammen!